Ossis Radreise an das Schwarze Meer

8.5.09   Route:

Smederevo ⇒ Kovin ⇒ Dubovac ⇒ Stara Palanka - Fähre - Ram ⇒ Zatonje ⇒ Veliko Gradliste ⇒ Ponikve ⇒ Radosevac ⇒ Golubac

98 Kilometer

Obwohl ich heute nur 98 Kilometer gefahren bin, habe ich wieder sehr viel erlebt. Abgesehen von der äußerst schlechten Beschaffenheit der Wege und Straßen, die ich heute befahren habe, war es ein sehr schöner Tag und ich habe wieder einige schöne Eindrücke gehabt und einige nette Bekanntschaften gemacht. Zum Beispiel die schöne Aulandschaft zwischen Kovin und Dubovac war sehr beeindruckend. Ein Fischotter lief 5 Meter vor mir über den Weg und verschwand in den Fluten der Donau . Einen Fuchs sah ich von ganz nahe. Allerdings war ich so beeindruckt von dem ständigen aufflattern, über dem Wasser dahinschweben und gelegentlich eintauchen der vielen Vogelarten, und auch von der dazugehörigen Geräuschkulisse, dass ich eine Schlange übersehen habe, die sich in der Sonne aalte und sie leider in der Mitte überfahren habe. Gleich nach Kovin ist mir am Donaudamm ein Zigeuner begegnet; bis jetzt sind mir insgesamt nur 5 Menschen auf dem Dammweg begegnet. Eine halbe Stunde später bekam ich Herzklopfen, weil 200 Meter vor mir 4 Gestalten waren, die scheinbar auf etwas warteten. Hat der Zigeuner, den ich vorher getroffen hatte, seine Freunde angerufen und ihnen gesagt, dass ich jetzt komme? Dabei hat er einen so netten Eindruck auf mich gemacht, und ich habe auch mit ihm geredet. Als ich näher kam und ich feststellte, dass es sich nur um einen Bauern mit seinen drei Kühen handelt, war ich sehr erleichtert. Ich habe auch mit ihm geplaudert und ein schönes Foto gemacht.
Kurz darauf traf ich auch noch auf dieser Strecke einen Schafhirten. Kurz vor Dubovac mußte ich durch einen kleinen Bauernhof fahren, weil der Radweg abgesperrt war. Hier traf ich auf 4 Hunde, die mir mit gefletschten Zähnen nachgelaufen sind. Dann habe ich einen Mann an einer Holzhütte arbeiten gesehen und wollte ihn gerade fragen, wie weit es noch bis Dubovac ist, als er mich schon von Weitem ansprach:" Sprechen Sie Deutsch?" Ich fand das reichlich ungewöhnlich, da das im Normalfall mein Text war. Aber er erzählte mir dann, dass er 30 Jahre bei der Ottakringer Brauerei in Wien gearbeitet hat. Zu Mittag mußte ich 1 Stunde in Ram auf die Fähre warten, was ich mit einem sehr guten Essen verbunden habe (frischer Fisch mit Erdäpfel). Nach einer schönen Überfahrt ging es weiter bis Veliko Gradiste, wo ich das Schiff besteigen wollte, das mich zur rumänischen Seite der Donau bringen sollte. Aber leider wurde die Schifffahrt auf diesem Streckenabschnitt eingestellt. Das sagte mir auch eine Polizistin samt anderer Passanten die ich zur Rate zog. Also mußte ich mit dem Rad weiterhin auf der serbischen Seite bleiben. In Golubac fand ich ein günstiges Zimmer, wo ich auch nächtigte (Privatzimmer € 10,--).